Mal Hand aufs Herz: Wie oft planen Sie einen großen Coup und setzen ihn dann doch nicht um? Wie oft stecken Sie in stundenlangen Meetings fest und besprechen eine wirklich gute Idee, nur um sie dann wieder zu verwerfen? Wenn Sie sich hier wiederfinden, dann geht es Ihnen wie vielen Unternehmern heutzutage.
Brainstorming ist in aller Munde und in vielen Fällen kommen dabei auch wirklich vielversprechende Ergebnisse heraus. Nur leider verlässt an dieser Stelle viele Unternehmen der Mut. Den endgültigen Schritt zu gehen und etwas zu ändern oder umzusetzen, scheint dann doch zu riskant. Nur wofür dann die ganzen Meetings und Diskussionen? Was bringen zwanzig interne Besprechungen, wenn das Projekt am Ende doch nicht durchgesetzt wird? Und woran liegt das?
Unser Appell an Sie: Wachen Sie auf! Trauen Sie sich, von der Planung in die Umsetzung zu gehen – machen Sie etwas. Seien Sie mutig und geben Ihren vielversprechenden Ideen die Chance, zu etwas großem heranzuwachsen, Ihr Unternehmen nach vorne zu bringen und sich von der Konkurrenz abzuheben.
Wie sagte Thomas Edison, der Mitbegründer von General Electric so schön:
„Der Wert einer Idee liegt in ihrer Verwendung.“
Wie Ihnen das gelingt und wieso es sich definitiv lohnt, auch mal mutig zu sein, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhalt
Einfach mal digitalisieren
In vielen Branchen hat die Digitalisierung in den letzten Jahren viel Fortschritt gebracht. Seien es automatisierte Prozesse, der Einsatz neuer Technologien oder branchenspezifische Software. Die Möglichkeiten für effizientes und gewinnbringendes Arbeiten sind heute größer als je zuvor.
Umso schockierender ist es, dass nicht alle Unternehmen ebendiese neuen Fortschritte nutzen. Es gibt unglaublich viele Unternehmen in Deutschland die mit der Zeit gehen und auf die neueste Technik setzen. Gleichzeitig gibt es immer noch viele Firmen, die von digitalen Neuerungen nichts wissen möchten.
Sie haben Berührungsängste und möchten an alten Arbeitsweisen festhalten. Vielleicht steckt oftmals auch die Angst dahinter, nicht mit den neuen Technologien zurechtzukommen. Dabei bietet die Digitalisierung für so viele Unternehmen und Branchen extrem hilfreiche Entwicklungen. Und diese sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
Legen Sie alte Denkmuster ab
Die Welt entwickelt sich stetig weiter. Die Bedürfnisse der Menschen ändern sich, es gelten neue Regelungen und Anforderungen für Ihre Branche. Verschließen Sie nicht die Augen davor – wenn sich Ihr Umfeld ändert, müssen auch Sie sich ändern. Passen Sie sich an die neuen Gegebenheiten an. Denn der Wandel wird mit Sicherheit nicht stoppen und warten, bis Sie hinterherkommen. In vielen Unternehmen sind bestimmte Denkmuster fest verankert. Das muss nicht immer problematisch sein, da sie ein wichtiger Bestandteil des Unternehmenscharakters sind. Wir sprechen hierbei nicht von Transparenz und einem respektvollen Umgang. Es geht viel mehr um Einstellungen, die ein Unternehmen an seiner Weiterentwicklung hindern.
Klassisches Beispiel: Der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens hat die Firma vor 30 Jahren gegründet und im Laufe der Jahre groß gemacht. Mit seinen Arbeits- und Denkweisen ist sie zu dem geworden, was sie heute ist. Deshalb bleibt die Arbeit im Home Office für die Mitarbeiter weiter verboten, obwohl sie nicht jeden Tag zwingend vor Ort sein müssten. Auch von automatisierten Prozessen wird abgesehen, da Mitarbeiterin XY sich doch schon so lange gut um diesen Bereich kümmert. Dass sie die Daten dabei händisch erfasst, da sie mit der entsprechenden Software nicht umgehen kann, hat ja auch schon immer funktioniert.
Was haben diese Beispiele miteinander gemeinsam? Sie sorgen dafür, dass das Unternehmen auf der Stelle tritt. Während andere Unternehmen auf moderne Methoden und digitalen Fortschritt setzen, hält das Unternehmen aus unserem Beispiel an alten Denkmustern fest. Schon Sokrates sagte zu diesem Thema:
„Das Geheimnis des Wandels ist, seine ganze Energie nicht auf den Kampf gegen das Alte, sondern auf den Aufbau des Neuen zu konzentrieren.“
Wagen Sie also den Blick nach links und rechts. Informieren Sie sich, welche Möglichkeiten es für Ihre Branche gibt. Trauen Sie sich, sich von alten Denkmustern und Gewohnheiten zu lösen. Fortschritt heißt auch, mutig zu sein und möglichem Wiederspruch standzuhalten. Sicherlich fallen dafür Kosten an. Vielleicht fallen einige Stellen weg, da die Arbeit nun automatisiert abläuft. Halten Sie dies aus und konzentrieren sich auf das Wesentliche: Sie gehen mit der Zeit und verlieren nicht den Anschluss. Je länger Sie damit werden, desto schwieriger wird es für Sie werden, sich am Markt zu behaupten und gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Gehen Sie mit der Zeit
Was bedeutet es eigentlich mit der Zeit zu gehen? Sie haben diesen Satz wahrscheinlich schon unzählige Mal gehört, obwohl er doch ziemlich unkonkret ist. Denn mit der Zeit gehen, heißt für jede Branche und jedes Unternehmen etwas anderes. Das Ziel ist dabei aber immer dasselbe: Offen für Neues zu sein und das Beste für den eigenen Betrieb rauszuholen.
Das kann bedeuten, auf digitale Prozesse umzustellen. Das kann bedeuten, den Fokus des Unternehmens neu auszurichten oder schlichtweg neue Tools und Gadgets zu nutzen, die Ihnen und Ihren Mitarbeitern einen Vorteil bringen. Vielleicht beauftragen Sie auch eine Agentur, die speziell für Sie eine App entwickelt, die für Ihre Kunden einen noch größeren Nutzen bringt.
Es ist wichtig zu verstehen, wie viel Wahrheit in dem Satz „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“ steckt. Denn wie oben schon angesprochen: Die Konkurrenz schläft nicht. Und fragen Sie sich doch einmal selbst: Würden Sie einen Steuerberater beauftragen, dem Sie Ihre Unterlagen nicht elektronisch übermitteln können und der sich auch nicht in Ihr Rechnungsprogramm schalten kann, da er nichts von Technik hält? Das ist natürlich ein überspitztes Beispiel, aber es verdeutlicht, was gemeint ist.
Wir schlagen folgende Lösung vor: Öffnen Sie die Augen und trauen sich, etwas zu verändern. Auch wenn das nicht immer leicht ist und das ein oder andere mit Sicherheit schiefgehen wird, ist es eine langfristige Investition in Ihre Zukunft. Vielleicht werden Sie sogar überrascht sein, wie sehr es den Unternehmensgeist beleben kann, auf Neuerungen zu setzen, die die Mitarbeiter und Sie entlasten.
Werden Sie wirklich innovativ
Wer auf die Digitalisierung setzt, wird auch automatisch innovativer. Denn durch die Entlastung durch neue Strategien oder Techniken bleibt Ihnen mehr Zeit, sich um neue Ideen und Projekte zu kümmern. Innovation kann sich auf so viele verschiedene Wege ausdrücken und Ihr Unternehmen nach vorne bringen.
Lange Zeit war das Label Made in Germany ein absoluter Verkaufsschlager. Auf der ganzen Welt rissen sich die Menschen um Produkte und Dienstleistungen, die aus Deutschland kamen. Eben weil es viele innovative Entwicklungen aus Deutschland gab. Heute sieht das ganz anders aus: Made in Germany gilt nur noch als wenig innovativ und hat seinen guten Ruf verloren.
Werfen wir einen Blick auf andere Länder, fällt auf, dass Deutschland in Sachen Innovation und Digitalisierung ganz schön hinterherhängt. Ein Blick auf den Innovation Index 2020 bestätigt dies. Das innovativste Land der Welt ist tatsächlich die Schweiz, gefolgt von Schweden und den USA. Deutschland befindet sich erst auf dem neunten Platz.
Welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen? Die Deutschen scheinen nicht nur der Digitalisierung, sondern auch der Innovation skeptisch gegenüberzustehen. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, dies für sich zu nutzen? Es heißt doch immer, Wissen sei Macht. Also gut, Sie wissen nun, dass Ihre Konkurrenz vermutlich nicht sonderlich innovativ ist und bei der Digitalisierung auch nicht voll zuschlägt. Das gilt sicherlich nicht für alle Branchen, aber Sie verstehen, was wir meinen.
Also legen Sie los und werden Sie innovativ. Was das für Sie genau bedeutet? Das können nur Sie selbst herausfinden. Denn jedes Unternehmen ist einzigartig und hat Potenzial. Sie müssen nur noch erkennen, wie Sie dieses am besten ausschöpfen können. Nehmen Sie sich ein Beispiel an dem Filzstifthersteller Edding. Ein Unternehmen, das jeder kennt und sofort mit den bekannten Stiften in Verbindung bringt. Irgendwann reichte diese Sparte aber nicht mehr, da immer weniger mit der Hand geschrieben wird.
Also setzte man auf einen innovativen Schachzug: Edding verkauft nun auch Nagellack. Auch hierbei geht es um das Auftragen von Farbe. Die Firma macht also weiterhin, was sie seit Jahrzehnten erfolgreich tut und hat das Geschäft einfach um eine neue Idee erweitert – und zwar erfolgreich. Edding wurde deshalb völlig zurecht zum innovativsten Mittelständer 2018 gekürt. Dieses Beispiel zeigt, dass es sich lohnt, nach rechts und links zu schauen. Die Augen nach neuen Ideen offen zu halten und auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen. Genau das bedeutet es, innovativ zu sein. Nicht alle Ideen werden von Erfolg gekürt sein, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Einfach mal kommunizieren
Wer heutzutage langfristig erfolgreich sein möchte, sollte auch die Kommunikation nicht aus den Augen verlieren. Denn wie oft scheitern Projekte und Zusammenarbeiten an schlechter Kommunikation. Die eine Hand weiß nicht, was die andere tut und es entstehen Missverständnisse. Einer der Projektleiter ist plötzlich nicht mehr erreichbar oder ein Mitarbeiter kündigt aus heiterem Himmel – erst im Nachhinein erfahren Sie, dass er schon lange unglücklich in Ihrem Unternehmen war.
In allen Fällen hilft eines: Offene und ehrliche Kommunikation. Nicht nur mit den eigenen Mitarbeitern, sondern auch mit Kunden und Partnern. Anstatt Ärger immer herunterzuschlucken oder sich aus Angst, Kritik falsch zu äußern, zurückzuziehen, sollten Sie einfach mal kommunizieren.
Sagen Sie was Sache ist, was Ihnen auf dem Herzen liegt und vertrauen auf die Professionalität Ihres Gegenübers. Sie werden überrascht sein, wie Menschen auf offene, aber respektvolle Aussagen reagieren. Immer nur um den heißen Brei herumzureden und Probleme zu verschweigen, führt langfristig gesehen nur zu weiteren Problemen. Nämlich dann, wenn die Fronten verhärtet sind und sich der Ärger seit Monaten in Ihnen aufstaut.
Wenn mangelnde Kommunikation und Erwartungshaltungen aufeinandertreffen
Dies geschieht besonders häufig in der Beziehung von Ihnen und Ihren Kunden. Kommunikation ist hierbei das A und O – fragen Sie sich also, wie es um Ihre Kommunikation steht. Haben Sie auch den einen oder anderen Kunden, mit dem die Zusammenarbeit nicht gut läuft? Könnte mangelnde Kommunikation die Ursache dafür sein?
Ein essentielles Problem bei der Zusammenarbeit mit Kunden sind die unterschiedlichen Erwartungshaltungen, die manchmal mit Volldampf aufeinandertreffen. Sie wünschen sich von dem Kunden klare Ansagen, die Übersendung benötigter Unterlagen und die Verfügbarkeit bei Rückfragen.
Ihrem Kunden wächst derweil alles über den Kopf und er ist total überarbeitet. Er wünscht sich, dass Sie den Auftrag einfach im Alleingang abschließen und er zum vereinbarten Zeitpunkt das Ergebnis abnehmen kann.
Hier treffen unterschiedliche Bedürfnisse und Situationen aufeinander, die Konfliktpotenzial bergen. Denn wenn Sie nach einer Woche Funkstille immer noch nicht wissen, wie sich Ihr Kunde das Endergebnis vorstellt, sind Sie wahrscheinlich ziemlich genervt und zweifeln an dem gesamten Auftrag. Ihr Kunde ist wiederum auch von Ihnen genervt, da Sie ihm bereits mehrere E-Mails geschickt haben, er aber keine Zeit hat, diese zu beantworten.
Wie hätte man diese Situation schon von Vornherein verhindern können? Mit Kommunikation. Versetzen Sie sich vor dem nächsten Gespräch mit einem neuen Kunden einmal in seine Lage. Wie schätzen Sie seine Bedürfnisse ein? Was erwartet er von Ihnen? Wie können Sie diese Erwartungen erfüllen? Ein wichtiger Faktor dabei ist die Empathie. In Zeiten von Telefonaten und Videokonferenzen geht der menschliche Teil oft verloren. Eine E-Mail kann auf die verschiedensten Arten interpretiert werden – umso schwerer wird es für Sie, auf die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Kunden einzugehen.
Vielleicht bedeutet einfach mal kommunizieren auch, dass wir wieder einen Schritt zurückgehen und verstärkt auf den persönlichen Kontakt setzen. Denn sind wir mal ehrlich: Wer freut sich nicht über ein freundliches und offenes Gespräch mit einem Kunden bzw. Dienstleister? Beide Seiten starten mit einem guten Gefühl in die gemeinsame Zusammenarbeit – es wurde bereits Vertrauen geschaffen.
Vergessen Sie nicht, wie wichtig eine Vertrauensbasis für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten ist. Scheuen Sie sich also nicht, offene Worte zu wählen, Ihre Bedürfnisse klar zu formulieren und dabei auch auf die Erwartungen Ihres Gegenübers einzugehen. Gelingt Ihnen dieser Balance-Akt, blicken Sie nicht nur auf eine freundliche, sondern auch erfolgreiche Zusammenarbeit voraus.
Optimieren Sie die Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern
Je höher die Position im eigenen Unternehmen ist, desto größer scheinen die Probleme mit der Kommunikation zu sein. Fragen Sie sich doch einmal: Wissen Sie wirklich, an welchen Themen Ihre Mitarbeiter im einzelnen arbeiten? Wissen Sie, ob diese durch bestimmte Prozesse oder Programme deutlich entlastet werden könnten? Wissen Sie, ob bei einem Arbeitsschritt immer wieder dieselben Probleme auftreten?
Die Mitarbeiter sind wohl einer der am meist unterschätzen Faktoren für den Erfolg eines Unternehmens. Allzu oft werden sie für selbstverständlich genommen. Diese Einstellung kann sich eines Tages rächen: Denn heutzutage ist es wahnsinnig schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Vor allem in Nischenbereichen hat schon lange ein Kampf um die klügsten Köpfe begonnen.
Hinzu kommt, dass auch die Einstellung der Mitarbeiter sich geändert hat. Denn auch sie wissen um die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Sie wissen, dass sie nicht auf ihren Arbeitgeber angewiesen sind und im Zweifel schnell eine neue Anstellung finden. Deshalb sollten Sie darauf achten, die Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern zu optimieren. Bleiben Sie dabei ganz bei sich und stellen sich die Frage: Wie kann ich meine Kommunikation mit den Mitarbeitern verbessern? Was kann ich ändern? Als Vorgesetzter geben Sie den Ton an und sollten Ihre Ratschläge zuerst selbst befolgen.
Dazu kann gehören, regelmäßig Personalgespräche zu führen. Setzen Sie sich ein- bis zweimal im Jahr einzeln mit jedem Mitarbeiter zusammen und führen ein offenes Gespräch. Ist der Mitarbeiter noch zufrieden mit seiner Tätigkeit? Sieht er an gewissen Stellen Optimierungsbedarf? Stört ihn sonst irgendetwas?
Haben Sie ein offenes Ohr und begegnen Vorschlägen unvoreingenommen und aufgeschlossen. Denn Ihre Mitarbeiter sind ganz nah dran am täglichen Geschäft – sie können also ebenso wie Sie einschätzen, wenn etwas schiefläuft oder Handlungsbedarf besteht. Sie fühlen sich dadurch verstanden und wahrgenommen – und genau das fehlt in vielen Unternehmen. Wertschätzung ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor, den Sie sich immer wieder ins Bewusstsein rufen sollten.
Deshalb ist es auch unglaublich wichtig, dass Sie auf eine angemessene und offene Kommunikation achten. Natürlich ist dies keine leichte Aufgabe, denn Kritik ist nicht immer leicht zu verpacken. Schießen Sie über das Ziel hinaus, fühlen sich viele Mitarbeiter nicht wertgeschätzt und verlassen das Unternehmen. Das geht mitunter schneller als Sie denken – die Zeiten haben sich eben geändert. Kaum jemand arbeitet noch 30 Jahre bei ein und demselben Unternehmen. Wer vorankommen will, lässt sich nicht schlecht behandeln oder von einem wütenden Chef anschreien.
Also einfach mal machen!
Seien Sie auch mal menschlich
Bei der Zusammenarbeit mit Partnern, Kunden und Mitarbeitern ist ein respektvoller Umgang natürlich immer das A und O. Trotzdem dürfen Sie auch mal menschlich sein. Einer Ihrer Partner hat ein Projekt für Sie umgesetzt und Sie sind total begeistert? Dann scheuen Sie sich nicht, das auch zu sagen!
Viel zu oft verstecken wir uns hinter E-Mails und hochgestochenen Floskeln. Trockene Worte können nicht die Freude ausdrücken, die Sie in einem Telefonat übermitteln können. Es ist Ihrer Stimme anzuhören, dass die Begeisterung echt ist – und das überträgt sich auch an das andere Ende des Hörers.
In der heutigen Welt ist positive Rückmeldung ein sparsames Gut, dass wir viel öfter verbreiten sollten. Wieso rufen Sie Ihren Partner nicht direkt an und bedanken sich persönlich für die tolle Zusammenarbeit? Zeigen Sie Ihre Freude und geben Sie weiter – Sie beflügeln damit nicht nur Ihren eigenen Tag, sondern auch den Ihres Partners.
Gleiches gilt aber auch, wenn es Probleme gibt. Natürlich ist es nicht schön, Kritik zu äußern. Sie kommen aber auch nicht drum herum. Es kann nicht immer alles bestens laufen – das ist schlichtweg nicht möglich. In solchen Fällen heißt es ebenfalls: Kommunizieren Sie offen, vergessen Ihre Menschlichkeit aber nicht. Jeder macht mal Fehler, das kann Ihnen auch passieren. Versuchen Sie deshalb immer, Kritik sachlich zu äußern und nicht persönlich zu werden. Sonst wird das Verhältnis zu Partnern und Mitarbeitern schnell zerstört. Rechnen Sie damit, dass es genug Alternativen gibt und Ihnen mit Sicherheit niemand hinterherlaufen wird.
Einfach mal selbstbewusst sein
Oftmals scheitern neue Ideen daran, dass einfach der Mut und das Selbstbewusstsein fehlt, diese einfach mal umzusetzen. Als Leiter eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens haben Sie bereits einiges erreicht. Sie sind gewachsen, konnten neue Mitarbeiter einstellen und haben vielleicht sogar neue Produkte entwickelt. Und trotzdem mangelt es an Selbstbewusstsein?
Das sollte sich schleunigst ändern, denn Unsicherheit und Zurückhaltung stehen Ihnen in beruflicher Hinsicht nur im Weg. Sie halten Sie davon ab, größer zu denken und mutige Entscheidungen zu treffen. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen vier klassische Situationen vor, in denen es vielleicht auch Ihnen bislang an Selbstbewusstsein mangelt. Zugleich zeigen wir Ihnen auf, wie Sie mit neugewonnenem Selbstbewusstsein erfolgreicher werden.
Sagen Sie, was Sie denken
Das Thema respektvolle Kommunikation haben wir im vorherigen Kapitel bereits angesprochen. Dennoch ist es wichtig, auch mal zu sagen, was Sie denken. Ein Beispiel: Sie sind unzufrieden mit der Zusammenarbeit mit einem Geschäftspartner. Anstatt die Probleme anzusprechen, lassen Sie sich am Telefon verleugnen und ignorieren seine E-Mails. Sie haben einfach ein schlechtes Gefühl dabei, Kritik zu äußern oder negative Aspekte anzusprechen. Das ist verständlich.
Als Leiter eines etablierten Unternehmens hat ein solches Verhalten aber nichts mit Professionalität zu tun. Einfach abzutauchen oder Probleme totzuschweigen, wird Sie niemals zum Erfolg führen.
Gehen Sie doch einmal anders an die Sache heran: Seien Sie selbstbewusst und trauen sich zu sagen, was Sie beschäftigt. Und zwar sachlich und professionell. Wer ein Unternehmen aufgebaut hat, genießt ein gewisses Ansehen. Niemand wird wutentbrannt in Ihrem Büro auftauchen und sich lautstark über Ihre Kritik beschweren.
Einfach mal selbstbewusst zu sein, klappt natürlich nicht von heute auf morgen. Fangen Sie klein an und trainieren Sie sich einen offenen Umgang mit Partnern, Kunden und Mitarbeitern an. Im beruflichen Umfeld gehört es einfach dazu, auch mal unschöne Dinge zu benennen und anzusprechen. Verhalten Sie sich erwachsen und bringen auf den Tisch, was gesagt werden muss.
Seien Sie stolz auf Ihre bisherigen Erfolge
Um einfach mal selbstbewusst zu sein, sollten Sie sich Ihre bisherigen Erfolge vor Augen führen. Sie haben vielleicht studiert und waren danach als Angestellter tätig. Irgendwann haben Sie den Schritt gewagt und ein eigenes Unternehmen gegründet. Das erfordert großen Mut. Mit der Zeit wurde Ihr Unternehmen immer größer und hat sich auf dem Markt etabliert. Das ist wirklich eine große Leistung.
Was in der heutigen Gesellschaft häufig fehlt, ist das Bewusstsein für unsere Erfolge. Wohl kaum jemand denkt täglich darüber nach, was er bereits im Leben erreicht hat und worauf er stolz sein kann. Sie sollten aber genau damit anfangen. Denn diese innere Haltung werden Sie auch ausstrahlen und damit automatisch selbstbewusster auftreten. Ihr Gegenüber merkt es, wenn Sie sich Ihrer Position und Ihrer Erfolge bewusst sind.
Es verleiht Ihnen Mut, Selbstbewusstsein und Kraft für neue Projekte. Und genau das braucht es, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Das Motto „Ellbogen raus“ gilt heute als extrem negativ. Aber wieso ist das so? Sollte es als Unternehmer nicht Ihr Ziel sein, so erfolgreich wie möglich zu sein? Wieso dann Rücksicht nehmen? Seien Sie selbstbewusst und trauen sich, sich kompromisslos gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Setzen Sie sich hohe Ziele – sie sind da, um erreicht zu werden. Entwickeln Sie neuen Kampfgeist und erobern den Markt.
Beharren Sie auf Ihren Preisen
Bei einer guten Zusammenarbeit mit einem netten Kunden neigen auch Sie vielleicht oft dazu, unzählige Dinge kostenlos zu erledigen. Hier mal noch eine Strategie entwickelt, da mal noch das Design überarbeitet. In einem gewissen Rahmen ist das natürlich völlig in Ordnung und fördert sicherlich auch die gute Kundenbeziehung. Wer möchte schon für jede kleine Tätigkeit eine Rechnung bekommen?
Dennoch neigen viele Unternehmer dazu, viel zu viele Leistungen kostenlos zu erledigen. Achten Sie einmal darauf, wie oft dies bei Ihnen der Fall ist. Am besten fangen Sie in diesem Zug dann auch direkt damit an, das zu beenden. Kein Kunde wird es Ihnen übelnehmen, wenn Sie tatsächlich erbrachte Arbeiten abrechnen. Denn ihnen ist ebenso klar, dass Sie auch auf Ihre Umsätze schauen müssen und nicht zig Leistungen kostenlos anbieten können.
Einfach mal selbstbewusst sein heißt auch, standhaft zu bleiben. Haben Sie sich Ihre Erfolge bewusst gemacht, wissen Sie, dass Ihre Preise angemessen sind. Sie gehen dann mit einer ganz anderen Einstellung an Preisverhandlungen heran. Sie wissen, wer Sie sind, was Sie können und was Sie bislang alles geschafft haben. Das verleiht Ihnen das Selbstbewusstsein, auf Ihren Preisen zu beharren. Entweder wird das akzeptiert oder eben nicht. Sie liefern gute Arbeit, damit sind Sie nicht auf Kunden angewiesen, die Ihre Leistung ohnehin nicht zu schätzen wissen.
Glauben Sie an neue Ideen und Projekte
Wie oft hatten Sie schon eine neue Geschäftsidee, die immer wieder in Ihrem Kopf herumschwirrte? Sie haben sich ausgemalt, wie es wohl wäre, sie umzusetzen und was dies für Ihr Unternehmen bedeuten würde. Letztendlich kam es dann aber doch nicht dazu, weil sich irgendein Hindernis in den Weg stellte. Oder Ihnen fehlte schlichtweg der Mut, etwas Neues zu wagen.
Damit sollten Sie genau jetzt aufhören! Fangen Sie an, an neue Ideen und Projekte zu glauben. Erlauben Sie sich, von der Träumerei in die Umsetzung zu gehen. Stellen Sie sich vor, alle Erfinder, Unternehmer, Wissenschaftler oder einfache Bürger würden nie den Schritt wagen, Ihre Gedanken umzusetzen. Die Welt wäre eine andere.
Haben Sie eine Idee ausgiebig geprüft und sind sicher, dass sie erfolgreich sein wird und die Kosten gedeckt sind, was hält Sie dann noch von der Umsetzung ab? Verinnerlichen Sie, dass es mit Sicherheit zu Schwierigkeiten kommen wird. Kein Projekt läuft reibungslos ab. Es werden immer kleinere oder größere Probleme auftauchen. Einfach mal selbstbewusst sein heißt, diesen zu trotzen und dennoch an Ihrer Idee festzuhalten.
Manchmal gehen Sie eben einfache Wege und manchmal schwierigere – so läuft das Leben. Sie sollten dennoch durchalten und an Ihren Erfolg glauben.
Einfach mal zuhören
Es klingt so einfach, aber scheint unglaublich schwer zu sein: Einfach mal zuhören. Aus dem Stehgreif würde wohl jeder bestätigen, dass er beruflichen Gesprächen folgt und Anmerkungen seiner Umwelt wahrnimmt. Die Realität sieht aber oft ganz anders aus.
Denn viele Führungskräfte und Geschäftsführer sind sich ihrer Position überdeutlich bewusst. Sie denken, sie wüssten alles, hätten die besten Ideen und bräuchten keinen Rat von anderen. Selbstbewusstsein ist gut – aber wer mit Menschen zusammenarbeitet muss diesen auch zuhören. Sonst endet diese Einbahnstraße abrupt und nimmt kein gutes Ende für Sie.
Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter ernst
Viele Mitarbeiter haben es mit ihren Vorgesetzten nicht einfach: Sie halten sich für unfehlbar, ignorieren Vorschläge von anderen und sehen sich selbst als das Maß aller Dinge. Dabei kann genau das dazu führen, dass Ihnen so einige Chancen entgehen. Denn es muss nicht immer der Geschäftsführer sein, der gute Ideen hat. Jeder Mitarbeiter kann gute Einfälle für Produkte, Marketing oder Design haben. Oftmals sind es gerade die Menschen, von denen man es gar nicht erwartet, die still und heimlich eine zündende Idee haben.
Wer sich grundsätzlich für Vorschläge seiner Mitarbeiter versperrt, begeht einen Fehler. Denn was, wenn eine Idee dabei ist, die Ihr Unternehmen schlagartig an die Spitze katapultiert? Selbst wenn es nur eine fantastische Idee für die nächste Marketing-Kampagne ist. Manchmal sieht man als Geschäftsführer den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Mitarbeiter haben einen anderen Blickwinkel auf das Unternehmen, kommen aus einem anderen privaten Background und bewegen sich in anderen Kreisen. Sie betrachten die Dinge aus einer anderen Perspektive, als Sie es tun. Deshalb ist es gar nicht mal abwegig, dass auch ein neuer Mitarbeiter, der das Unternehmen erst seit Kurzem kennt, fabelhafte Ideen einbringt.
Das Motto lautet also: Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu. Nehmen Sie Ihre Ideen und Vorschläge ernst, anstatt sie unbeachtet abzutun. Der amerikanische Psychologe Carl Ransom beschrieb dies als aktives Zuhören. Es zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
- Eine empathische und offene Grundhaltung
- Ein authentisches und kongruentes Auftreten
- Akzeptanz und positive Beachtung des Gegenübers
Fällt Ihnen etwas auf? All das gelingt Ihnen nicht, wenn Sie sich selbst für das Maß aller Dinge halten. Es gilt also, Ihre Mitarbeiter für voll zu nehmen und als wertvollen Teil des Unternehmens zu betrachten. Einem Menschen nicht zuzuhören, weil er in der Karriere-Leiter unter Ihnen steht, hat ohnehin nichts mit respektvollem Verhalten zu tun.
Zudem hebt es die Stimmung Ihrer Mitarbeiter, wenn sie sich gehört fühlen. Es geht nicht darum, dass Sie immer jeden Vorschlag umsetzen. Entscheidend ist, dass Sie zuhören und dies Ihrem Gegenüber auch vermitteln. Das sorgt für ein gutes Klima in Ihrem Unternehmen und zufriedene Mitarbeiter bleiben Ihnen treu.
Hören Sie auf Feedback von Kunden
Damit Sie langfristig gut und erfolgreich mit Kunden zusammenarbeiten, sollten Sie sich Feedback zu Herzen nehmen. Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen werden erschreckend oft als Schwachsinn abgetan. Dabei sind Sie als Unternehmer darauf angewiesen, dass Kunden Ihre Produkte kaufen oder Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Damit der Erfolg nicht abreißt, sollten Sie immer versuchen, sich zu verbessern. Setzen Sie sich das Ziel, den Kunden bestmöglich zufriedenzustellen. Damit das gelingt, sollten Sie Feedback immer ernst nehmen. Tauchen bestimmte Anmerkungen immer wieder auf, wird es höchste Zeit zu handeln.
Sie können davon ausgehen, dass es auf dem Markt viele weitere Unternehmen gibt, die dieselben Leistungen wie Sie anbieten. Der Kunde ist also nicht auf Sie angewiesen, sondern andersherum. In der heutigen Zeit sind Kunden sich dessen auch bewusst – Sie werden Ihnen also sicherlich nicht hinterherrennen.
Die sozialen Medien und Online-Bewertungsportale tragen ebenfalls Ihren Teil dazu bei. Mit nur wenigen Klicks wird Ihnen dort Feedback gegeben – positiv und negativ. Bevor Kunden ein neues Produkt kaufen, informieren Sie sich online über die Bewertungen. Taucht dann immer wieder der Kommentar auf, dass die Farbe nicht wie erwartet ist oder die Lieferkosten zu hoch sind, schreckt das ab.
Der moderne Kunde von heute ist nicht dazu bereit, Kompromisse einzugehen. Bevor er 5 Euro Lieferkosten zahlt, sucht er das Produkt lieber in einem anderen Shop ohne Versandkosten. Schon haben sie den ersten Kunden verloren.
Führen Sie sich immer wieder vor Augen, dass Sie sich langfristig auf dem Markt halten möchten und dass Weiterentwicklung ein absolutes Muss dafür ist. Hören Sie auf Feedback und setzen es bestmöglich um. Nur so handeln Sie weitsichtig und sichern den Erfolg Ihres Unternehmens.
Beobachten Sie den Markt
Einfach mal zuhören kann sich auch auf den Markt beziehen. Als Unternehmer sollten Sie neuesten Entwicklungen ständig im Blick haben und Trends frühzeitig erkennen. Damit können Sie der Konkurrenz einen Schritt voraus sein und sich neue Kunden sichern.
Deshalb kann es auch hilfreich sein, auf Marktforscher zu hören. Neben Ihrem Bauchgefühl ist dies eine weitere wichtige Quelle, um zu erkennen, in welche Richtung sich der Markt entwickelt. Wie wir es weiter oben schon angeschnitten haben: Gehen Sie mit der Zeit.
Das geht natürlich nur, wenn Sie am Geschehen dran sind. Vernetzen Sie sich mit Marktforschern und wichtigen Köpfen aus der Branche. Gehen Sie zu Events, auf denen Studien oder neue Modelle vorgestellt werden. Sehen Sie sich als Teil einer großen Branche und positionieren sich auch als solcher. Womit wir wieder beim Thema einfach mal selbstbewusst sein wären.
Trauen Sie sich, den direkten Kontakt mit anderen Unternehmern zu suchen – Sie können davon nur profitieren. Austausch bedeutet immer eine Bereicherung und hilft Ihnen dabei, sich zu entwickeln. Es ist nicht immer leicht, der eigenen Sicht der Dinge zu entkommen – je intensiver wir uns mit einem Thema beschäftigen, desto blinder werden wir für andere Blickwinkel. Genau dabei hilft Ihnen der Austausch mit Gleichgesinnten: Er liefert Ihnen neue Perspektiven, die Sie vorab gar nicht sehen konnten.
Einfach mal gründen
Unter dem Motto „Einfach mal machen“ sind wir schon auf die unterschiedlichsten Aspekte im beruflichen Alltag eingegangen. Dieser Leitsatz sollte viel öfter schon vorher seine Wirkung entfalten – nämlich dann, wenn es um das Gründen geht. Ein Unternehmen zu führen, ist eine große Herausforderung, keine Frage. Plötzlich fehlt die Sicherheit des Arbeitgebers und Sie sind nun allein verantwortlich.
Das kann beim ersten Gedanken Angst machen. Hinzu kommen die Behördengänge und die Kommunikation mit dem Finanzamt. Auch die korrekte Buchhaltung ist nicht mal eben so erlernt, Sie müssen Mitarbeiter suchen und gegebenenfalls Büroräume unterhalten. Ganz abgesehen davon, dass Ihre Dienstleistung bzw. Ihre Produkte überzeugen müssen.
Wir wollten Ihnen damit keine Angst machen, sondern realistische Vorstellungen vermitteln. Viele Gründer denken, es sei mit einer guten Geschäftsidee getan. Natürlich ist das der Kern für Ihren Erfolg – das Drumherum muss aber auch stimmen. Und genau da hapert es bei vielen.
Wagen Sie den Schritt und entfalten sich
Es gibt eine Menge Menschen, die in ihrem Beruf wirklich gut sind und in einem Angestelltenverhältnis feststecken. Dort machen sie zwar einen guten Job, können sich aber kaum entwickeln und fortbilden. Nur wenige Anstellungen lassen Raum dafür, eigenen Ideen nachzugehen und sich in verschiedene Bereiche reinzuarbeiten.
Wenn auch Sie das Gefühl haben, in Ihrem Job nicht Ihr volles Können ausschöpfen zu können, sollten Sie über das Gründen nachdenken. Denn dann stehen Ihnen alle Türen offen: Sie können Ihre bisherigen Kenntnisse anwenden, Sie können sich aber auch auf einen Bereich spezialisieren und sich in diesem fortbilden. Sie können sich einfach entfalten und tun, was Sie für richtig halten.
Dieses Gefühl beflügelt viele Gründer und treibt sie an, immer weiter zu machen. Die Leidenschaft für das, was sie tun, gibt ihnen immer wieder den Abschub, über sich herauszuwachsen. Natürlich ist es ein großer Einschnitt, sich selbstständig zu machen und ein Unternehmen zu gründen, aber die unzähligen Möglichkeiten wiegen dies auf.
Die Angst vor dem Scheitern ablegen
Das wohl größte Hindernis beim Gründen ist die Angst. Nicht das Startkapital, fehlende Mitarbeiter oder Probleme mit den Behörden. Es ist die Angst vor dem Scheitern. Sie ist natürlich nicht unberechtigt, hemmt uns aber viel zu oft. Auch mit den innovativsten Ideen, einer finanziellen Absicherung und einem stimmigen Business-Plan trauen sich viele kluge Köpfe nicht zu gründen.
Das scheint an unserer Mentalität zu liegen. Die Deutschen haben wahnsinnige Angst vor dem Scheitern. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Unternehmen zu gründen, wird bei der Familie und Freunden mit Sicherheit auf Skepsis stoßen. Denn zu der Angst gesellt sich die grundsätzliche Haltung vieler Menschen, alles erst einmal kritisch zu sehen. Die Zweifel beziehen sich also gar nicht auf Sie als Person oder Ihre Idee, sondern haben ihren Ursprung in unserer Mentalität.
Scheitern wird in Deutschland als Versagen angesehen. Wer gründet und dann keinen Erfolg hat, hat sich verzockt und ist selbst schuld. Das ist natürlich sehr drastisch ausgedrückt, es verdeutlicht aber, wieso viele Menschen zu Recht Angst vor dem Gründen haben. Wer vor Angst zittert und immer den Gedanken im Hinterkopf hat, dass er alles verliert, wenn die Gründung schiefgeht, wird keinen Erfolg haben.
Hinzu kommt das stark ausgeprägte Sicherheitsbedürfnis in Deutschland. In einer Anstellung sind Sie abgesichert: Sie sind krankenversichert und zahlen automatisch in die Rentenversicherung ein. So, wie es eben alle tun. Mit einer Gründung verlassen Sie diese Komfortzone und gehen ein Risiko ein.
Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, eine Gründung kann aber auch zu großem Erfolg führen. Dann sprechen wir nicht mehr über eine unsichere Tätigkeit, bei der Sie nie wissen, ob Sie die Miete im nächsten Monat noch zahlen können. Wir sprechen dann davon, dass Sie ein eigenes Unternehmen leiten, das schwarze Zahlen schreibt und genug Geld für Sie und Ihre Familie abwirft.
Denken Sie darüber nach, ob es sich nicht doch lohnen könnte, Risiken einzugehen und aus dem konventionellen Alltag als Angestellter auszubrechen.
Ein Blick in andere Länder bestätigt, dass wir in Deutschland wohl ein Mentalitätsproblem haben, das uns am Gründen hindert. Wirtschaftspsychologe Michael Frese hat die Fehlerkultur in verschiedenen Ländern rund um den Globus untersucht. Das Ergebnis: Deutschland teilt sich den letzten Platz mit Singapur.
Hilfen in Anspruch nehmen
Auch wenn viele Menschen dem Gründen skeptisch gegenüberstehen: Möchten Sie ein Unternehmen gründen, stehen Ihnen zahlreiche Hilfen zur Verfügung. Es gibt die verschiedensten Beratungsstellen, an denen Sie zu unterschiedlichen Themen beraten werden. Diese Hilfen gilt es anzunehmen. Oftmals fallen rund um die Gründung nämlich viel mehr Aspekte an, als gedacht.
Es gibt unzählige Dinge, mit denen Sie sich befassen müssen. Das ist nicht immer leicht. Vor allem wenn keine Kenntnisse in Betriebswirtschaft oder Buchhaltung vorliegen. Sie brauchen einen überzeugenden Auftritt – online und offline. Die Kommunikation muss stimmen und Sie sollten sich mit Ihrer Corporate Identity beschäftigen.
Brauchen Sie Hilfe, werden Sie zu so gut wie allen Themen Hilfe finden. Hier finden Sie eine Liste der wichtigsten Anlaufstellen in Deutschland:
- Industrie- und Handelskammer (IHK)
- Handwerkskammer (HWK)
- Bundesweite Gründerdinnenagentur (bga)
- Arbeitsagentur
- Bundesministerium für Wirtschaft
Darüber hinaus gibt es viele Stellen, die Gründer aus bestimmten Branchen oder Berufszweigen beraten. Auch ein Unternehmensberater steht Ihnen unterstützend zur Seite und beantwortet offene Fragen. Dieser kann im Zweifel auch einen Blick auf Ihre finanzielle Planung werfen.
Die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater kann Sie entlasten, wenn Sie sich auf diesem Gebiet nicht sonderlich gut auskennen. Gerade in den ersten Monaten der Gründung haben Sie so viel um die Ohren, dass ein Steuerberater Ihnen viel Arbeit abnehmen kann.
Solche individuellen Beratungen verursachen natürlich Kosten. Im Falle des Steuerberaters haben Sie durch seine Entlastung aber viel mehr Ressourcen, Ihr Business voranzutreiben. Ähnlich verhält es sich mit dem Unternehmensberater: Er bringt im Idealfall Erfahrungswerte im Gründen mit und kann Sie auf Probleme aufmerksam machen, bevor sie entstehen.
Zu guter Letzt können Sie auch Aufgaben wie die Erstellung Ihrer Webseite, eines Logos oder einer ganzen Corporate Identity outsourcen. Die Kosten holen Sie aber schnell wieder rein. Der erste Eindruck zählt – eine professionelle Webseite und eine stimmige Kommunikation sind ein absolutes Muss für langanhaltenden Erfolg.
Einfach mal Gründerin sein
Dass die Deutschen dem Gründen gegenüber eher skeptisch eingestellt sind, haben wir bereits erklärt. Allem Anschein nach tun sich Frauen besonders schwer damit, sich für die Selbstständigkeit zu entscheiden. Nicht einmal 20 % der Start-ups in Deutschland werden von Frauen gegründet. Woran könnte das liegen?
Ein entscheidender Aspekt ist der Wunsch nach Sicherheit. Deshalb sind es vor allem Mütter, die eine Scheu vor dem Gründen haben. Kind und Job unter einen Hut zu kriegen, ist ohnehin schon eine Herausforderung. Dann noch ein eigenes Unternehmen leiten und keine finanzielle Sicherheit mehr zu haben, schreckt viele Mütter ab. Auch von kinderlosen Frauen wird zu weit in die Zukunft geblickt. Das Ergebnis: Gute Geschäftsideen werden verworfen, um die Sicherheit einer Festanstellung nicht zu verlieren.
Was bei solchen Zweifeln helfen kann, ist ein Mentor. Vor allem für Frauen gibt es viele Mentorenprogramme: Erfahrene Gründerinnen unterstützen Frauen dabei, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Die Sicherheit einer Mentorin an der Seite kann helfen, die turbulente Gründungsphase zu überstehen und mit einem guten Gefühl langfristig erfolgreich zu werden.
Es gibt zudem zahlreiche Veranstaltungsformate, die sich speziell an Frauen richten. Unter dem Stichwort Female Entrepreneurship finden Sie nicht nur viele Frauen in ähnlichen Situationen, sondern auch zahlreiche Vereine und Verbände, die eine starke Gemeinschaft für Frauen bilden. Damit wirken Sie dem Gefühl von „Ich stehe mit allem alleine da“ entgegen. Denn es gibt viele Frauen und Mütter, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und damit wahnsinnig erfolgreich sind.
Gründen im Alter
Denkt man heutzutage an Unternehmensgründungen, kommen einem dabei zwangsläufig Bilder von jungen Männern in den Sinn. Tatsächlich werden Unternehmen momentan hauptsächlich von der jüngeren Generation gegründet. Diese Tatsache ist eigentlich paradox, da ältere Menschen mehr berufliche Erfahrung mit sich bringen. Gründer unter 30 können selbstverständlich nicht 20 Jahre Berufserfahrung mitbringen. Trotzdem wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit – obwohl es weitaus erfahrenere Experten auf dem Markt gäbe.
Ein Grund dafür kann das Sicherheitsbewusstsein sein, das im Alter zuzunehmen scheint. Wer 30 Jahre lang in einer Festanstellung war, wird durch eine Unternehmensgründung harten Veränderungen gegenüberstehen. Die Angst, alles zu verlieren, was man sich mühsam aufgebaut hat, ist natürlich absolut berechtigt. Oftmals haben ältere Menschen bereits mehr gespart, besitzen Immobilien und sind finanziell eigentlich abgesichert. Der Schritt in die Selbstständigkeit bedeutet für viele aber (leider) einen zu harten Einschnitt.
Betrachten wir es einmal ganz neutral: „Best Ager“, wie Menschen über 50 gerne genannt werden, weisen viel Erfahrung vor und haben die finanziellen Mittel, ein Unternehmen zu gründen. Zudem werden Sie von Partnern und Kunden eher ernst genommen, als ein 25-Jähriger Uni-Absolvent. Gute Gründe, die Sie dazu ermutigen sollten, auch im höheren Alter noch ein Unternehmen zu gründen.
Haben Sie eine Idee, von der Sie überzeugt sind, sollten Sie den Gedanken zumindest zulassen, ein Unternehmen zu gründen. Genießen Sie finanzielle Freiheit, bringen Sie die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start mit. Bringen Sie den Mut auf, Ihren Arbeitsplatz aufzugeben und auch nach einer jahrelangen Anstellung etwas Neues zu wagen. Sie werden schnell feststellen, dass Gründen nicht nur stressig und anstrengend ist, sondern auch viel Freude bereitet.
Fazit: Einfach mal machen, was Sie gerade gelesen haben
Wir haben diesen Artikel geschrieben, um Sie zu ermutigen. Wir wollen Sie dazu ermutigen, aus Ihren bisherigen Strukturen auszubrechen und auch mal etwas Neues zu wagen. Beständigkeit ist gut, aber ohne Veränderung kann es keinen Fortschritt geben.
Gehen Sie mit der Zeit und versperren sich nicht vor der Digitalisierung. Nutzen Sie neue Techniken und automatisieren Ihre Prozesse – Sie werden begeistert sein, wie sehr die Digitalisierung Sie entlasten kann. Trauen Sie sich, sich zu verändern und gründen ein Unternehmen. Erfüllen Sie Ihre Träume und versuchen es einfach. Mit viel Einsatz, einem guten Plan und harter Arbeit werden Sie es schaffen, sich auf dem Markt zu behaupten.
Auch erfahrene Unternehmer sollten aus diesem Artikel etwas mitnehmen. In vielen Unternehmen hapert es an einfachen Abläufen: Zuhören und Kommunizieren. Werden Sie direkt und sprechen Sie aus, was Sie denken.
Üben Sie Kritik, tragen neue Ideen vor und behaupten sich gegenüber der Konkurrenz. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, Ihrem Gegenüber zuzuhören und Kritik und Feedback anzunehmen. So gelingt es Ihnen, den Umgang mit Angestellten, Kunden und Partnern zu optimieren – Sie werden sehen, dass dies viel ausmacht.